Verluste beim Traden

An der Börse gibt es keine Gnade. Jeder Gewinn wird auf dem Schlachtfeld der Kurse erkämpft – und jeder Fehler gnadenlos bestraft. Verluste sind keine Ausnahme, sie sind der Preis für das Spiel. Wer sie ignoriert, verliert doppelt. Denn an den Märkten gilt: Nur wer den Schmerz akzeptiert, beherrscht das Spiel.

Verluste beim Traden

Wo Licht ist, da lauert auch Schatten – so alt wie die Menschheit, so brutal wie die Börse. Wer in den Ring des Marktes steigt, muss wissen: Gewinne sind keine Geschenke, sie werden erkämpft. Doch jeder Schlag nach vorn kann ein Gegentreffer sein.

Wer Rendite will, muss das Risiko der Verluste wie ein Schild tragen (siehe auch: Smart Money Trading) – oder vom Markt gnadenlos aus dem Spiel gefegt werden. Genau darum geht es in unserem heutigen Beitrag.

Deshalb mal Hand aufs Herz: Wer hat nicht schon mal eine Aktie gekauft, die vom ersten Tag an nur eins kann – fallen? Zuerst denkt man: „Ach, das ist nur eine kleine Schwankung.“ Dann wird’s etwas mehr, und schon heißt es: „Das wird schon wieder.“ Und eines Tages sitzt man auf einem Depot-Zombie, den man nie wieder ans Tageslicht lassen möchte.

  • Genau hier greift eine der ältesten Börsenweisheiten überhaupt:
    👉 „Der erste Verlust ist der kleinste.“ (Alternativ: Let the Winners Run“)
  • Oder in der modernen Variante:
    👉 „Erkennst du einen Fehlkauf, trenne dich schnell.“

Was steckt hinter dieser Börsenweisheit bzw. diesen Börsenweisheiten?

Die Idee ist simpel: Wenn du frühzeitig einen kleinen Verlust akzeptierst, schützt du dein Kapital und vermeidest, dass sich das Loch immer tiefer frisst.

  • Ein Minus von 10 % braucht +11 % Erholung.
  • Ein Minus von 50 % braucht +100 % Erholung.

Das ist Mathematik – und gnadenlos.

Eine börsenpsychologische Falle

Warum halten so viele Anleger trotzdem an Verlierern fest? Hier kommen die Klassiker der Behavioral Finance ins Spiel:

  • Verlustaversion: Verluste schmerzen doppelt so stark wie Gewinne Freude machen. Darum wird lieber gehofft als gehandelt.
  • Stolz & Ego: Sich selbst einen Fehlkauf einzugestehen, kratzt am Selbstbild.
  • Hoffnung statt Strategie: Man denkt: „Die Aktie kommt bestimmt wieder.“ Aber der Markt kennt weder Mitleid noch Gnade.

Genau deshalb ist diese Börsenweisheit so mächtig: Sie bricht das Muster, bevor es teuer wird. (siehe auch: Fallendes Messer)

Ein Beispiel aus dem Trading-Alltag

Stell dir vor, du kaufst eine Aktie für 100 €.

  • Sie fällt auf 90 € → du akzeptierst den Verlust, verkaufst, verlierst 10 €.
  • Sie fällt weiter auf 50 € → jetzt bräuchtest du eine Kursverdoppelung, um wieder auf null zu kommen.

Klarer Fall: Frühes Handeln bewahrt Munition.

Meine zeitgemäße Interpretation des Sachverhalts

In der heutigen Welt mit Apps, schnellen Ordermöglichkeiten und permanenten News ist diese alte Börsenweisheit aktueller denn je.

Erkennst du einen Fehlkauf, trenne dich schnell“ heißt nichts anderes als:

  • Habe einen klaren Plan.
  • Setze Stopps oder definiere Ausstiegsregeln.
  • Schütze dein Kapital – nicht dein Ego.

Die Börse ist kein Ort für Hoffen und Bangen (auch interessant: Dentaltechnik Aktien). Kleine Verluste gehören dazu – sie sind so etwas wie die Eintrittskarte ins Spiel.

Wer sie akzeptiert, bleibt flexibel. Wer sie ignoriert, blockiert Kapital, das an anderer Stelle Rendite bringen könnte.

Kurz gesagt: Der erste Verlust ist wirklich der kleinste.

In diesem Sinne – auf gute Trades und geringe Verluste!

AKTIENPEDIA – Erkenntnis: Kapital!

 

Ebenfalls lesenswert: Daytrader werden | Börsenweisheiten | Was ist ein Pullback

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Kommunikationspsychologe, Finanz- und Datenjournalist sowie Gründer dieses Aktienblog’s.

Meine größte Leidenschaft? Die faszinierende Welt der Börse – aber nicht nur in Zahlen und Charts. Mich interessiert vor allem die Psychologie dahinter: Warum handeln wir so, wie wir handeln? Und wie können wir bessere Entscheidungen treffen?

Als Finanzjournalist liegt mein Fokus auf klaren Analysen und spannenden Einblicken in die psychologischen Mechanismen der Märkte.

Doch das ist noch nicht alles: Ich beschäftige mich intensiv mit der Nutzung von Künstlicher Intelligenz – sei es für technische Analysen, Portfoliooptimierung oder das Entwickeln smarter Dividendenstrategien.

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