Warum Angst kein guter Ratgeber ist?
Ein oft zitiertes Sprichwort im Finanzsektor lautet: “Scared money doesn’t make money.” Übersetzt bedeutet das etwa: „Ängstliches Geld bringt kein Geld.“
Dieses Sprichwort fasst eine grundlegende Wahrheit über den Aktienmarkt zusammen: Wer ständig Angst hat, Geld zu verlieren, wird selten die großen Chancen nutzen und Gewinne machen.
Aber was steckt genau hinter dieser Aussage, und welche psychologischen Mechanismen beeinflussen Anleger / Trader / Daytrader in dieser Situation?
Was bedeutet “Scared Money Doesn’t Make Money”?
Wenn wir von “ängstlichem Geld” sprechen, meinen wir Investoren, die extrem risikoavers sind – also jene, die aus Angst vor Verlusten zögern, in den Markt einzusteigen oder Investitionen schnell wieder verkaufen, sobald die ersten Anzeichen einer Marktschwankung sichtbar werden.
Diese Angst führt oft dazu, dass Investoren potenzielle Gewinne verpassen, weil sie sich nicht trauen, auch mal ein kalkuliertes Risiko einzugehen.
Es gibt keine Investition, die völlig risikofrei ist. Jeder Aktienkauf birgt die Möglichkeit, dass sich der Kurs negativ entwickelt. Das Geheimnis erfolgreicher Investoren liegt jedoch darin, Risiken bewusst einzugehen und langfristig zu planen und natürlich: profundes Aktienwissen zu erwerben/besitzen.
Wer stets nur auf Sicherheit bedacht ist, wird selten in den Genuss größerer Renditen kommen.
Die Psychologie hinter der Angst vor Verlusten
Die Angst vor Verlusten wird durch einen psychologischen Mechanismus erklärt, der als Verlustaversion bekannt ist. Studien haben gezeigt, dass Menschen Verluste stärker empfinden als Gewinne.
Mit anderen Worten: Der Schmerz, 100 Euro zu verlieren, ist größer als die Freude, 100 Euro zu gewinnen. Diese psychologische Verzerrung führt oft dazu, dass Investoren übervorsichtig agieren.
Ein ängstlicher Investor neigt dazu, zu früh zu verkaufen, sobald der Markt unruhig wird. Dadurch entgeht ihm oft der Zeitpunkt, an dem sich die Märkte erholen und sogar neue Höchststände erreichen.
Das führt zu einer Strategie, bei der Verluste minimiert werden, aber gleichzeitig die Gewinnchancen nicht vollständig ausgeschöpft werden.
Langfristiges Denken statt kurzfristige Panik – Scared Money Doesn’t Make Money
Einer der wichtigsten Aspekte des Investierens ist die Fähigkeit, langfristig zu denken. Kurzfristige Schwankungen und Rückschläge sind Teil des normalen Marktgeschehens.
Die erfolgreichsten Investoren – wie Warren Buffett – betonen immer wieder, dass Geduld und ein langfristiger Horizont entscheidend sind.
Ein Zitat von Warren Buffett fasst diesen Gedanken gut zusammen:
“Die Börse ist ein Instrument zur Übertragung von Geld von den Ungeduldigen zu den Geduldigen.”
(„The stock market is a device for transferring money from the impatient to the patient.”)
Die Botschaft ist klar: Wer aus Angst oder Ungeduld zu schnell handelt, verpasst die Chancen, die sich über die Zeit hinweg bieten.
Die Vorteile eines kalkulierten Risikos
Natürlich ist es nicht ratsam, blindlings Risiken einzugehen. Das Geheimnis liegt darin, kalkulierte Risiken zu nehmen.
Erfolgreiche Anleger wissen, dass ein gewisses Maß an Unsicherheit immer vorhanden ist, aber sie treffen ihre Entscheidungen auf der Grundlage fundierter Informationen, nicht auf Basis von Panik.
Es gibt verschiedene Strategien, die dabei helfen, Risiken zu managen, ohne Chancen auf Gewinne zu verpassen:
- Diversifikation: Investiere in verschiedene Unternehmen und Branchen, um das Risiko zu streuen.
- Langfristige Perspektive: Anstatt sich von kurzfristigen Marktschwankungen verunsichern zu lassen, halte an deiner langfristigen Anlagestrategie fest.
- Regelmäßiges Investieren: Mit einem festen Investitionsplan, wie dem Cost-Average-Effekt, kannst du das Risiko von schlechten Timing-Entscheidungen minimieren.
Warum Emotionen schlechte Ratgeber sind
Emotionen wie Angst und Gier sind die größten Feinde eines rationalen Investors. Wenn du aus Angst vor Verlusten investierst oder handelst, lässt du dich von Emotionen leiten, anstatt objektive Daten zu analysieren.
“Scared Money Doesn’t Make Money” führt oft zu Fehlentscheidungen, die dich langfristig teuer zu stehen kommen können.
Die Börsenpsychologie spielt hier eine entscheidende Rolle: Erfolg an der Börse erfordert nicht nur Fachwissen, sondern auch emotionale Stabilität.
Die Fähigkeit, kühlen Kopf zu bewahren, wenn die Märkte unruhig sind, und das Vertrauen in deine langfristige Strategie zu behalten, ist ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg.
Mut zum kalkulierten Risiko – aber Vorsicht ist geboten
Das Sprichwort “Scared money doesn’t make money” erinnert uns daran, dass Angst vor Verlusten oft ein schlechter Ratgeber ist. Doch genauso wichtig ist es, zu erkennen, dass Mut allein nicht immer belohnt wird.
Ohne Mut gibt es nur selten die Chance auf überproportionale Gewinne, aber auch der Mut zu einem kalkulierten Risiko kann bestraft werden – das ist die Natur des Börsengeschäfts. Verluste gehören dazu, und es gibt keine Garantie, dass mutige Entscheidungen immer zum Erfolg führen.
Ein erfolgreicher Investor oder Trader muss daher nicht nur bereit sein, Risiken einzugehen, sondern auch akzeptieren, dass Verluste zum Geschäft gehören.
Der Schlüssel liegt darin, Risiken zu kalkulieren und sich nicht von Emotionen wie Angst oder übermäßiger Gier, Aufschieben leiten zu lassen. UND sei vorsichtig bei sogenannten: 100 % sicheren Insider Tipps!
Denke immer daran: Dieser Beitrag spiegelt die Erfahrungen und Meinungen des Autors wider und stellt keine Empfehlung oder Beratung dar.
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Andreas Herrmann
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