Core-Satellite-Strategie

Core-Satelite-Strategie

Heute geht es in meinem Aktienblog um eine Investitionsstrategie. Die Core-Satellite-Strategie … Ein solider Weg zur Portfolio-Diversifikation. Viel Spaß beim Lesen!

Die “Core-Satellite-Strategie” ist ein strategischer Ansatz, also eine Anlagestrategie, die besonders bei Investoren beliebt ist, die ihr Portfolio sowohl stabil als auch flexibel gestalten wollen.

Für einen Laien mag der Begriff zunächst etwas kompliziert klingen, doch dahinter verbirgt sich eine relativ einfache und effektive Idee.

Was ist verbirgt sich hinter dem Ansatz der “Core-Satellite-Strategie”?

Die Core-Satellite-Strategie teilt das Portfolio in zwei Hauptbestandteile: den “Core” und die “Satelliten”.

  • Core (Kern): Der Kern des Portfolios besteht in der Regel aus breit diversifizierten und langfristig angelegten Investments. Diese sollen Stabilität und eine zuverlässige Basis schaffen.
  • Satelliten: Die Satelliten sind kleinere Investments, die um den Kern herum aufgebaut werden und höhere Risiken sowie potenziell höhere Renditen bieten. Hier kann flexibler auf Marktveränderungen oder persönliche Anlageschwerpunkte reagiert werden.

Der Gedanke hinter dieser Investitionsstrategie ist, dass der stabile Kern dem Portfolio eine solide Basis gibt, während die Satelliten gezielte Chancen bieten, um die Rendite zu steigern.

Wie funktioniert die “Core-Satellite-Strategie” im Detail?

1. Der Core: Das stabile Fundament

Der Core-Teil des Portfolios wird meist in kostengünstige, breit gestreute ETFs oder Indexfonds investiert, die große Marktindizes abbilden (z. B. den MSCI World, S&P 500 oder Euro Stoxx 50).

Diese Investments sind für ihre niedrigen Gebühren bekannt und eignen sich für eine “Buy-and-Hold”-Strategie, bei der man langfristig investiert bleibt. Siehe auch: Dividendenstrategie.

Beispiele für Core-Investments:

  • MSCI World ETF: Deckt Unternehmen aus verschiedenen Sektoren weltweit ab und bietet eine breite Diversifikation.
  • S&P 500 ETF: Investiert in die 500 größten börsennotierten US-Unternehmen und stellt somit eine solide Basis für den US-Markt dar.

Das Ziel des Core-Anteils ist es, das Risiko zu minimieren und eine langfristige, stabile Rendite zu erzielen. Die Idee ist, dass der Core-Teil auch in Krisenzeiten stabil bleibt und eine solide Basis für das gesamte Portfolio bildet.

2. Die Satelliten: Flexibilität und Renditechancen

Der Satelliten-Anteil des Portfolios besteht aus gezielten, größtenteils risikoreicheren Investitionen, die eine höhere Rendite versprechen. Hier ist Platz für spekulative Positionen, die nicht unbedingt langfristig gehalten werden müssen, sondern flexibel angepasst werden können.

Beispiele für Satelliten-Investments:

  • Aktien einzelner Wachstumsunternehmen: z. B. Technologieunternehmen, die viel Potenzial für schnelle Kurssteigerungen haben.
  • Branchen-ETFs: ETFs, die sich auf bestimmte Sektoren wie erneuerbare Energien oder Biotechnologie konzentrieren.
  • Regionale ETFs: Investitionen in aufstrebende Märkte, wie z. B. Asien oder Südamerika, die möglicherweise ein höheres Wachstum bieten.

Die Satelliten-Komponente ermöglicht es Investoren, auf kurzfristige Marktbewegungen zu reagieren und von speziellen Gelegenheiten zu profitieren, ohne die gesamte Portfolio-Struktur zu riskieren.

Vorteile der Core-Satellite-Strategie

  • Diversifikation: Der Kern sorgt für eine solide Grundlage, die durch die Satelliten weiter diversifiziert wird.
  • Flexibilität: Mit den Satelliten können Anleger flexibel auf Markttrends und persönliche Interessen eingehen, ohne die Stabilität des Kerns zu gefährden.
  • Kostenbewusst: Da der Core meist aus kostengünstigen ETFs oder Indexfonds/Rentenfonds besteht, bleibt das Portfolio effizient und die Gebühren niedrig.
  • Risikominimierung: Der Core ist auf Langfristigkeit und Stabilität ausgerichtet, während die Satelliten gezielte, aber risikoreichere Chancen ermöglichen.

Nachteile der Core-Satellite-Strategie

  • Zeitaufwand: Die Verwaltung der Satelliten erfordert regelmäßiges Monitoring, da diese Investitionen potenziell schwankungsanfälliger sind.
  • Erhöhtes Risiko durch Satelliten: Obwohl der Core stabil ist, können schlecht gewählte Satelliten-Investments die Rendite des Gesamtportfolios beeinflussen.
  • Komplexität: Für absolute Anfänger kann die Core-Satellite-Strategie kompliziert erscheinen, da sie sowohl langfristige als auch kurzfristige Komponenten umfasst.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Umsetzung dieser Investitionsstrategie

  1. Den Core bestimmen: Wähle 50–70 % deines Portfolios für den Kern aus. Investiere diesen Anteil in breit gestreute ETFs oder Indexfonds, die du langfristig halten möchtest.
  2. Satelliten-Investitionen auswählen: Wähle 30–50 % des Portfolios für die Satelliten aus. Hier kannst du gezielt in Bereiche investieren, die du als chancenreich empfindest, z. B. spezielle Branchen oder Einzelaktien mit hohem Potenzial.
  3. Regelmäßig überprüfen: Überprüfe das Portfolio in regelmäßigen Abständen (z. B. jährlich oder halbjährlich), um sicherzustellen, dass die Kern-Satelliten-Gewichtung beibehalten wird. Passe die Satelliten an Marktveränderungen an, während du den Core langfristig stabil lässt.

Börsenpsychologischer Exkurs: Die Bedeutung von Balance und Selbstkontrolle

Die Core-Satellite-Strategie hat nicht nur strukturelle Vorteile, sondern wirkt auch auf die Psyche des Anlegers stabilisierend. Der stabile Kern vermittelt Sicherheit und kann helfen, impulsive Handlungen in volatilen Marktphasen zu vermeiden.

Investoren neigen häufig dazu, in Panik zu verfallen oder übermäßig risikoreiche Entscheidungen zu treffen, wenn der Markt unruhig ist. Ein gut diversifizierter Kern kann die notwendige Gelassenheit bieten, in schwierigen Zeiten ruhig zu bleiben.

Die Satelliten-Komponente hingegen erlaubt es, das Bedürfnis nach aktiverem Handeln zu stillen, ohne das Fundament des Portfolios zu gefährden.

Diese Strategie kombiniert somit die Vorteile einer stabilen Basis mit der Flexibilität, auf Chancen zu reagieren – eine Balance, die psychologisch gesehen Sicherheit und Handlungsfreiheit schafft.

Core-Satellite-Strategie: Ein Ziel. Viele Möglichkeiten.

Die Core-Satellite-Strategie (siehe auch: wikipedia) bietet Investoren eine ausgewogene Mischung aus Stabilität und Flexibilität. Mit einem Kern, der eine sichere Basis schafft, und Satelliten, die gezielte Chancen bieten, lässt sich das Portfolio auf eine Art strukturieren, die sowohl Sicherheit als auch Wachstumspotenzial berücksichtigt.

Diese Strategie ist daher besonders für Anleger geeignet, die langfristig orientiert sind, aber gleichzeitig auch kurzfristige Chancen nutzen möchten.

In diesem Sinne …

Aufsteigende Kurse und klare Gedanken!
Andreas Herrmann
Dein Aktienmentor und Börsenpsychologe

 

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Über mich
Aktienpsychologe Andreas Herrmann

Moin, moin! Ich bin Andreas Herrmann
Kommunikationspsychologe, Finanz- und Datenjournalist sowie Gründer dieses Aktienblog’s.

Meine größte Leidenschaft? Die faszinierende Welt der Börse – aber nicht nur in Zahlen und Charts. Mich interessiert vor allem die Psychologie dahinter: Warum handeln wir so, wie wir handeln? Und wie können wir bessere Entscheidungen treffen?

Als Finanzjournalist liegt mein Fokus auf klaren Analysen und spannenden Einblicken in die psychologischen Mechanismen der Märkte.

Doch das ist noch nicht alles: Ich beschäftige mich intensiv mit der Nutzung von Künstlicher Intelligenz – sei es für technische Analysen, Portfoliooptimierung oder das Entwickeln smarter Dividendenstrategien.

Mein Ziel ist es, dich mit profundem Börsenwissen und Inspiration zu unterstützen, damit du selbstbewusst, fundiert und unabhängig investieren kannst – frei von den Einflüssen klassischer Finanzberater.

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