Aktienanalysen

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Analystenprognosen oder sogenannte Aktienanalysen und der psychologische Einfluss – Folge nicht blind der Herde

In der Welt der Aktienmärkte spielt ganzheitliches Aktienwissen bzw. die Analyse von Unternehmen eine große Rolle. Analysten erstellen Bewertungen und geben Kauf-, Halte– oder Verkaufsempfehlungen ab.

Doch oft beobachte ich eine interessante Dynamik: Analysten folgen der Herde, und die Herde folgt den Analysten. Es entsteht ein nie endender Kreislauf, der Anleger leicht dazu verleiten kann, sich in einer falschen Sicherheit zu wiegen.

Die Gefahr dabei: Analysten sind nicht unfehlbar, und ihre Meinungen können stark voneinander abweichen. Oftmals wird dies deutlich, wenn eine Aktie mit einer enormen Kursspanne bewertet wird – beispielsweise von 70 Euro bis 120 Euro.

Diese breite Spanne zeigt, dass selbst die Experten bei Aktienanalysen unsicher sind, wie sich das Unternehmen in Zukunft entwickeln wird. Woran liegt das?

Warum gibt es solch große Bewertungsfenster?

Hier kannst du auf einen Blick die Entwicklung aktueller Aktienkurse besser verstehen:

  • Marktunsicherheit: Ein breites Bewertungsfenster kann darauf hindeuten, dass äußere Faktoren wie politische Unsicherheiten, gesetzliche Veränderungen oder große Marktveränderungen die Vorhersage erschweren. Analysten finden keine eindeutigen Hinweise, in welche Richtung sich das Unternehmen entwickeln wird.
  • Verschiedene Annahmen: Prognosen, also auch die sogenannten Aktienanalysen basieren oft auf unterschiedlichen Szenarien – von optimistisch bis konservativ. Das führt zu verschiedenen Bewertungen und einem unsicheren Bild für den Anleger.
  • Psychologische Wirkung: Wenn du als Anleger solche großen Spannen siehst, kann das verunsichern. Viele Anleger fühlen sich wohler mit klaren und engen Prognosen. Diese Unsicherheiten erzeugen oft Zweifel und führen zu irrationalen Entscheidungen, wie zu schnell aus Angst zu verkaufen oder nicht zu investieren.

Was bedeuten Aktienanalysen / Aktienprognosen für dich?

Warren Buffett, eine der wohl größten Investorenlegenden unserer Zeit, brachte es mit einem einfachen Zitat auf den Punkt: „Kaufe keine Aktie eines Unternehmens, dessen Geschäft du nicht verstehst.“

Dieser Ratschlag ist heute relevanter denn je, besonders wenn Analysten uneins sind und keine klare Richtung vorgeben. Nur wenn du das Geschäftsmodell eines Unternehmens verstehst, kannst du eine fundierte Entscheidung, z.B. mittels Charttechnik/Chartanalysse treffen.

Buffetts Rat erinnert uns daran, dass wir nicht blind auf externe Empfehlungen vertrauen sollten, sondern unsere eigene Analyse und vor allem unser Verständnis über das Unternehmen nutzen müssen.

Gerade in Zeiten, in denen Analysten breit gestreute Prognosen abgeben, ist es wichtig, sich auf die Fundamentaldaten und das Geschäftsmodell eines Unternehmens zu fokussieren.

Psychologische Faktoren bei Aktienanalysen / Analystenempfehlungen

  • Herdenverhalten: Analysten folgen oft der Masse, besonders wenn große Ereignisse eintreten, die kurzfristig viele Schlagzeilen machen. Doch das Problem dabei ist: Die Herde liegt oft falsch. Folge nicht blind der Masse, nur weil es der „Trend“ ist.
  • Confirmation Bias: Als Anleger neigen wir dazu, nach Informationen zu suchen, die unsere eigenen Annahmen und Überzeugungen bestätigen. Wenn ein Analyst eine Kaufempfehlung ausspricht und du bereits überlegt hast, in die Aktie zu investieren, wirst du diese Meinung eher akzeptieren, als eine abweichende Analyse, die Zweifel weckt.

Was solltest du stattdessen tun?

  1. Mach deine eigene Analyse: Verlass dich nicht blind auf Analystenempfehlungen bzw. deren Aktien-Analyse. Schau dir das Geschäftsmodell des Unternehmens an und stelle dir die Frage: Verstehst du, wie das Unternehmen Geld verdient? Kannst du dir vorstellen, dass es auch in 10 Jahren noch erfolgreich sein wird?
  2. Setze auf langfristiges Denken: Analysten geben oft kurzfristige Bewertungen ab, die auf Tagesgeschehen oder aktuellen Trends basieren. Lass dich davon nicht verunsichern, sondern fokussiere dich auf die langfristigen Aussichten eines Unternehmens.
  3. Achte auf psychologische Fallen: Der Bestätigungsfehler oder das Herdenverhalten können uns in die Irre führen. Achte bewusst auf diese Effekte und versuche, rational zu handeln.

Damit wir uns gut verstehen …

Bitte berücksichtige, dieser Beitrag über Aktienanalysen spiegelt die Erfahrungen und Meinungen des Autors wider und erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit oder inhaltliche Richtigkeit.

Die hier präsentierten Informationen stellen auch keine Finanzberatung oder Anlageempfehlung dar. Die dargestellten Informationen dienen ausschließlich der allgemeinen Bildung und Information.

Jede Anlageentscheidung sollte individuell und nach sorgfältiger Überlegung getroffen werden.

In diesem Sinne …

Aufsteigende Kurse und klare Gedanken!

Andreas Herrmann
Dein Börsenpsychologe

 

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Über mich
Aktienpsychologe Andreas Herrmann

Moin, moin! Ich bin Andreas Herrmann
Kommunikationspsychologe, Finanz- und Datenjournalist sowie Gründer dieses Aktienblog’s.

Meine größte Leidenschaft? Die faszinierende Welt der Börse – aber nicht nur in Zahlen und Charts. Mich interessiert vor allem die Psychologie dahinter: Warum handeln wir so, wie wir handeln? Und wie können wir bessere Entscheidungen treffen?

Als Finanzjournalist liegt mein Fokus auf klaren Analysen und spannenden Einblicken in die psychologischen Mechanismen der Märkte.

Doch das ist noch nicht alles: Ich beschäftige mich intensiv mit der Nutzung von Künstlicher Intelligenz – sei es für technische Analysen, Portfoliooptimierung oder das Entwickeln smarter Dividendenstrategien.

Mein Ziel ist es, dich mit profundem Börsenwissen und Inspiration zu unterstützen, damit du selbstbewusst, fundiert und unabhängig investieren kannst – frei von den Einflüssen klassischer Finanzberater.

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