Ein “Gleitender Durchschnitt” oder wie du die 200-Tage-Linie clever nutzen kannst: Lerne, günstig in Aktien einzusteigen …
Wenn du dich mit Aktien beschäftigst, hast du sicher schon von der 200-Tage-Linie oder einem “gleitenden Durchschnitt / Moving Average / MA” gehört. Viele Investoren nutzen sie als Orientierungspunkt, um festzustellen, ob eine Aktie gerade günstig zu haben ist oder nicht.
In diesem Beitrag erkläre ich dir, wie die 200-Tage-Linie funktioniert, worauf du achten solltest, und welche Fehler du vermeiden kannst, um deine Chancen an der Börse zu verbessern.
Was ist die 200-Tage-Linie bzw. der “Gleitende Durchschnitt”?
Die 200-Tage-Linie ist der durchschnittliche Aktienkurs der letzten 200 Handelstage. Sie wird häufig von Anlegern genutzt, um den langfristigen Trend einer Aktie zu erkennen.
Wenn der aktuelle Aktienkurs unter dieser Linie liegt, sehen viele Investoren das als Kaufsignal, da die Aktie möglicherweise unterbewertet ist und bald wieder steigen könnte. Liegt der Aktienkurs jedoch über der 200-Tage-Linie, könnte das auf eine Überbewertung hinweisen. Merke: Gleitender Durchschnitt …
Aber Vorsicht! Nur weil eine Aktie unter der 200-Tage-Linie liegt, bedeutet das nicht automatisch, dass es ein guter Zeitpunkt zum Kauf ist. Schauen wir uns das genauer an.
Der „Buy the Dip“-Ansatz: Chancen & Risiken des gleitenden Durchschnitts
Deine Strategie, Aktien zu kaufen, wenn der Preis unter dem Jahreshöchststand liegt, nennt man auch „Buy the Dip“. Du möchtest also dann zuschlagen, wenn die Aktie günstiger ist als in den letzten Monaten.
Das kann eine gute Kaufgelegenheit sein, aber es gibt auch Risiken. Mehr Aktieninfos hier im Überblick: Kopfsache!
Vorteile:
- Wenn eine Aktie bereits früher gefallen und danach wieder gestiegen ist, könnte das darauf hindeuten, dass es erneut Käufer gibt, die den Preis in die Höhe treiben.
- Der Kauf unter der 200-Tage-Linie / “gleitender Durchschnitt” kann eine Möglichkeit sein, von einer Kurssteigerung zu profitieren, wenn sich der Kurs erholt.
Nachteile:
- Nur weil eine Aktie in der Vergangenheit nicht unter ein bestimmtes Niveau gefallen ist, heißt das nicht, dass sie jetzt nicht weiter fallen kann.
- Falling Knife-Szenario: Manchmal fällt eine Aktie, und du denkst, sie kann nicht weiter sinken – doch sie tut es. Das nennt man ein „fallendes Messer“, und wer versucht, es zu fangen, riskiert Verluste.
Wie du den “Gleitenden Durchschnitt” bzw. die 200-Tage-Linie richtig nutzt
Um die 200-Tage-Linie / “gleitender Durchschnitt” wirklich sinnvoll einzusetzen, ist es wichtig, sie nicht allein als Indikator zu sehen. Hier sind ein paar Tipps, wie du deine Strategie verbessern kannst:
- Technische Indikatoren einbeziehen: Ergänze deine Analyse mit Indikatoren wie dem Relative-Stärke-Index (RSI). Ein niedriger RSI (unter 30) kann anzeigen, dass eine Aktie überverkauft ist und bald steigen könnte.
- Fundamentalanalyse: Schau dir die Finanzkennzahlen des Unternehmens an. Hat es stabile Gewinne und Wachstumspotenzial? Wenn die Zahlen stark sind und die Aktie trotzdem gefallen ist, könnte das eine Kaufgelegenheit sein.
- Volatilität berücksichtigen: Aktien, die stark schwanken, könnten riskanter sein, selbst wenn sie gerade günstig erscheinen (gleitender Durchschnitt). Überlege, ob du bereit bist, dieses Risiko einzugehen.
Psychologische Fallen beim Aktienkauf
Der Aktienmarkt wird stark von Emotionen beeinflusst. Ein paar häufige Fallen, in die Investoren tappen:
- Bestätigungsfehler (Confirmation Bias): Du suchst nach Informationen, die deine Überzeugung stützen, dass die Aktie bald steigen wird, und ignorierst Warnzeichen, dass der Preis weiter fallen könnte.
- Verlustaversion: Anleger neigen dazu, Verluste zu vermeiden und investieren vielleicht in eine Aktie, nur weil sie schon stark gefallen ist. Dabei wird das Risiko unterschätzt, dass die Aktie noch weiter sinken könnte.
Gewinne können steigen – aber auch Verluste!
Deine Idee, Aktien zu kaufen, wenn sie unter der 200-Tage-Linie liegen, ist grundsätzlich solide, aber sie sollte durch weitere Überlegungen ergänzt werden.
Ein cleverer Investor nutzt nicht nur historische Preisniveaus, sondern auch technische Indikatoren und fundamentale Analysen, um fundierte Entscheidungen zu treffen.
Es gibt keine Garantie, dass eine Aktie, die heute günstig aussieht, nicht weiter fallen kann. Siehe “gleitender Durchschnitt”. Dennoch kannst du mit der richtigen Strategie und einem klaren Blick auf die Zahlen deine Chancen erhöhen.
Aufsteigende Kurse und klare Gedanken!
Andreas Herrmann
Golden Cross Charttechnik | Börsenzitate
P.S.: Die hier dargestellten Informationen spiegeln die persönliche Meinung und Erfahrung des Autors wider. Sie dienen lediglich Informations- und Bildungszwecken und stellen keine Anlageberatung oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Der Autor übernimmt keine Haftung für etwaige Verluste. Jede Anlageentscheidung sollte individuell und nach sorgfältiger Überlegung getroffen werden.
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