Analyst

Ein Analyst ist jemand, der den Aktienmarkt/die Börse und einzelne Unternehmen bewertet sowie Prognosen (Aktienanalysen) über deren künftige Entwicklungen erstellt.

Diese Bewertungen können Anlegern / Investoren / Tradern als Orientierung dienen, ob sie in bestimmte Aktien investieren oder sie verkaufen sollten.

Allerdings ist das Bild der Analysten nicht unumstritten – und das aus gutem Grund.

Die Rolle des Analysten: Chancen und Grenzen

Analysten analysieren Finanzkennzahlen, Branchenentwicklungen und oft auch gesamtwirtschaftliche Zusammenhänge.

Dabei greifen sie auf ihre Fachkenntnisse und Marktbeobachtungen zurück. Ihre Empfehlungen sind also nicht willkürlich, sondern basieren auf strukturierten Analysen.

Doch die Frage bleibt: Wie gut sind diese Empfehlungen wirklich?

Einige Analysten haben einen hervorragenden Ruf und liefern oft präzise Einschätzungen.

Andere dagegen folgen oft nur den Trends oder Meinungen der Masse. Hier ergibt sich ein Dilemma, das auch mit dem folgenden Zitat ausgezeichnet auf den Punkt gebracht wird:

„Analysten folgen der Herde. Die Herde folgt den Analysten. Es ist eine nie endende Spirale. Machen Sie nicht beim Zirkus mit.“ Verfasser unbekannt

Warum Analysten oft zur Herde neigen

Viele Analysten bewegen sich in einem Umfeld, in dem Abweichungen von der allgemeinen Meinung kritisch betrachtet werden.

Oft erleben wir sogenannte „Herdenbewegungen“: Analysten halten sich an die allgemeine Marktmeinung, um keinen Widerspruch zu riskieren und im „Sicheren“ zu bleiben.

Ein kritisches Beispiel (siehe: Angst) wäre die Dotcom-Blase: Viele Analysten bewerteten Tech-Unternehmen weit über deren eigentlichen Wert, weil der Markt insgesamt euphorisch war – und zahlten dafür später den Preis.

Gute vs. schlechte Analysten: Woran erkennt man den Unterschied?

Gute Analysten:

  • Fundierte Analysen: Gute Analysten verlassen sich nicht auf oberflächliche Informationen. Sie durchdringen die Geschäftszahlen eines Unternehmens, analysieren langfristige Trends und bieten unabhängige Bewertungen.
  • Langfristige Perspektive: Sie denken nicht nur bis zur nächsten Quartalszahl, sondern haben das große Bild im Auge.
  • Kritischer Abstand zur Masse: Sie scheuen sich nicht davor, abweichende Meinungen zu vertreten, wenn ihre Analyse dies unterstützt.

Schlechte Analysten:

  • Trendfolger: Sie folgen oft dem Markttrend, um auf der sicheren Seite zu sein, anstatt eigenständige, fundierte Einschätzungen abzugeben.
  • Kurzfristige Prognosen: Ihr Fokus liegt oft auf kurzfristigen Gewinnen und sie lassen langfristige Strategien außer Acht.
  • Mangelnde Transparenz: Manche Analysten stehen möglicherweise unter dem Einfluss von Unternehmen oder Banken, was ihre Neutralität beeinträchtigt.

Sollten Anleger Analystenmeinungen folgen?

Analysten können eine nützliche Orientierung bieten, aber Anleger sollten nicht blind darauf vertrauen. Die oben genannte “Zirkus-Metapher” verdeutlicht, dass der Markt auch von Emotionen und Trends beeinflusst wird.

Kritische Eigenrecherche und ein kühler Kopf sind in der Welt der Aktien oft wertvoller als blindes Vertrauen in Analysten.

Psychologischer Aspekt: Herdenverhalten und Eigenverantwortung

Psychologisch betrachtet, kann das Herdenverhalten der Analysten gefährlich für die Börsenpsychologie sein. Menschen neigen dazu, der Masse zu folgen, weil dies Sicherheit suggeriert.

Doch wer langfristig erfolgreich sein möchte, muss lernen, unabhängig zu denken und sich nicht nur an den Meinungen anderer zu orientieren. Schließlich geht es darum, eine eigene, fundierte Entscheidung zu treffen, anstatt unkritisch mit dem Strom zu schwimmen.

In diesem Sinne …

Aufsteigende Kurse und klare Gedanken!

Andreas Herrmann
Dein Aktienmentor und Börsenpsychologe

 

Wichtiger Hinweis: Dieser Beitrag spiegelt die Erfahrungen und Meinungen des Autors wider und erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit oder inhaltliche Richtigkeit. Die hier präsentierten Informationen dienen ausschließlich der allgemeinen Information und stellen keine spezifische Empfehlung dar. Bitte bedenke, dass der Aktienhandel Risiken birgt und du dein gesamtes Investment verlieren kannst. Jede Anlageentscheidung sollte individuell und nach sorgfältiger Überlegung getroffen werden.

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Über mich
Aktienpsychologe Andreas Herrmann

Moin, moin! Ich bin Andreas Herrmann
Kommunikationspsychologe, Finanz- und Datenjournalist sowie Gründer dieses Aktienblog’s.

Meine größte Leidenschaft? Die faszinierende Welt der Börse – aber nicht nur in Zahlen und Charts. Mich interessiert vor allem die Psychologie dahinter: Warum handeln wir so, wie wir handeln? Und wie können wir bessere Entscheidungen treffen?

Als Finanzjournalist liegt mein Fokus auf klaren Analysen und spannenden Einblicken in die psychologischen Mechanismen der Märkte.

Doch das ist noch nicht alles: Ich beschäftige mich intensiv mit der Nutzung von Künstlicher Intelligenz – sei es für technische Analysen, Portfoliooptimierung oder das Entwickeln smarter Dividendenstrategien.

Mein Ziel ist es, dich mit profundem Börsenwissen und Inspiration zu unterstützen, damit du selbstbewusst, fundiert und unabhängig investieren kannst – frei von den Einflüssen klassischer Finanzberater.

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